Die Abheilung

Die Abheilung

Ein Piercing stellt medizinisch gesehen eine Wunde dar, doch im Gegensatz zu einem normalen Schnitt verläuft die Heilung etwas anders. 

Anfänglich beobachtet man eine leichte Schwellung des Gewebes im Bereich um den Schmuck, wobei diese Reaktion nicht unerwünscht ist, da auf diese Weise eine Barriere entsteht, die es den Bakterien erschwert in die Verletzung einzudringen. Darüber hinaus wird man in der ersten Woche eine Krustenbildung am Wundrand und auch am Schmuck konstatieren. Diese Kruste ist bei weitem kein Eiter, sondern nichts anderes als eine schützende Schorfkruste, gebildet aus Wundsekret, das in Verbindung mit Luftsauerstoff auskristallisiert. 

Schon kurze Zeit nach dem Einsetzten beginnt der Körper mit der Epitel- Bildung, d.h. frische Hautzellen werden im Stichkanal gebildet. Anfänglich ist diese Narbengewebeschicht noch sehr dünn und extrem verletzlich, wird aber im Verlauf der Abheilung robuster und belastbarer. Ist dieser Zustand, der je nach Piercing bis zu mehreren Monaten dauern kann, erreicht, wird eine weitere Narbenbehandlung kaum mehr erforderlich sein. 

Allerdings ist das Piercing noch nicht vollständig abgeheilt. Es werden noch eine ganze Weile weitere Hautzellen gebildet, die den Stichkanal auskleiden. Ist dies vollständig geschehen, so beginnt der Körper das Narbengewebe am Wundrand, das oftmals leicht erhaben ist, langsam zu resorbieren und die Haut vertieft sich leicht trichterförmig nach innen. Während des Heilungsprozesses ist es ratsam die Wunde so wenig als nötig mechanisch zu belasten und den Kontakt zu jeglichen Infektionsquellen zu minimieren. 

Die häufigste Ursache für Abheilungsdefizite stellt jedoch der Schmuckträger selbst dar, z.B. durch unnötiges Berühren der Wunde mit ungereinigten Händen.  



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